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Willys Jeep MB 1942 mit Anhänger

aus Bulletin 82/2019, von Fritz Sommer

Schon länger suchte ich nach einem geeigneten Modell, das sich mit Stokys-Bauteilen möglichst originalgetreu nachbauen lässt. Fündig wurde ich beim Nachbau eines „Willys Jeep MB 1942“ mit Anhänger. Die Karosserie dieses Fahrzeuges besteht vorwiegend aus flachen Blechteilen.

Im Internet findet man viele Abbildungen, Beschreibungen und Zeichnungen vom Original. Wie immer, ging es zuerst darum, die Baugrösse des Modells festzulegen. So bildeten die vorhandenen Stokys-Räder die Basis für ein Modell im Massstab 1:14.

Das Modell sollte zu 100% aus Stokys-Material gebaut werden, wobei Abänderung der Teile (neu zuschneiden und biegen) erlaubt war. Ausnahmen erlaubte ich mir nur bei der später als Zubehör auf der vorderen Stossstange montierten Seilwinde. Zudem war von Anfang an als Option vorgesehen, das Modell nach der Fertigstellung noch mit einer Fernsteuerung nachzurüsten, aber nur, wenn diese Modifikation von aussen unsichtbar bleibt.

Die grösste Herausforderung beim Bau des Modells war, die vorgegebenen Löcher so zu positionieren, dass sie sich nicht am Rand oder in einer Abkantung eines Bauteils befinden.

Bei der Massstäblichkeit mussten deshalb gewisse Kompromisse eingegangen werden, aber eine Toleranz von plus/minus 10% stellt nach meinen Erfahrungen einen guten Gesamteindruck noch nicht auf den Kopf, weshalb solche Abweichungen gut machbar sind.

 

 

 

 

 

 

Nachdem das Modell soweit fertig montiert war, machte ich mir Gedanken über die Nachrüstung von Antrieb und Fernsteuerung. Bei diesem Modell wa- ren die sehr knappen Platzverhältnisse problema- tisch. Es war von Anfang an klar, dass ein mechani- sches Differential keinen Platz haben würde, also musste eine andere Lösung zur Gewährleistung ei- ner guten Kurvengängigkeit gesucht werden. Die Lösung fand ich durch den Einbau von separaten Getriebemotoren für die Hinterräder. Diese haben einen Durchmesser von lediglich 16 mm und sind in vielen Übersetzungsvarianten erhältlich. Ich wählte die Variante mit einer Ausgangsdrehzahl von 260 U/min bei 6V und baute sie in einem separaten Hilfsrahmen aus modifizierten Meccano-Teilen ein.

 

Motortreiber (ESC) und der Eigenbau-Funkemp- fänger passen millimetergenau gerade noch unter den Boden im Fahrzeugheck, und der LiPo-Akku 2S mit einer Dicke von 11 mm passt knapp unter den Wagenboden. Die ganze Ausrüstung wird vor Inbetriebnahme durch einen Deckel verschlossen.
Der im Motorraum unter der Motorhaube zur Ver- fügung stehende Platz wurde schlussendlich bis zum letzten Millimeter ausgenutzt, dort mussten ausser der Lenkmechanik später auch der Lenkservo und das Geräuschmodul (Elektronik und Gehäuse mit Lautsprecher) Platz finden.

Wenn das Fahrzeug auf den Rädern steht, fällt bei genauer Betrachtung einzig der kleine Schiebeschalter unter der Anhängerkupplung auf. Wird dieser eingeschaltet, ist das Fahrzeug betriebsbereit. Das Motorgeräusch wird dann via Fernsteuerung gestartet und die Fahrt kann beginnen. Etwas Übung verlangt das Rückwärtsfah- ren mit Anhänger, aber dies gelingt schon nach kurzer Eingewöhnungszeit. Nach dem Parkieren stellt der Motor von selbst wieder ab, wenn einige Zeit kein Fahrbefehl erfolgt.