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Uhrwerk-Lokomobil

aus Bulletin 81/2019, von Markus Zanelli

Dieses attraktive Modell ist in einem Anleitungsbuch 71 aus dem Jahre 1938 für den früheren Märklin-Baukasten Nr. 6 zu finden. Angetrieben wird es mit dem imposanten, schweren Federmotor Nr. 202.
Für Verwirrung sorgt in Abb. 1 die Darstellung des Getriebes für die frühere Motor-Ausführung, dagegen ist in Abb. 2 die spätere Version des Motors mit Bremshebel im Einsatz.

Es wurde das Druck-Klischee aus älteren Anleitungsbüchern (z.B. von 1928) beibehalten, in denen der Vorgängermotor mit Brems-Drehknopf verwendet wurde. Auch die Bauteil-Liste wurde nicht geändert. Ausserdem befindet sich die mittlere Antriebsachse bei beiden Motoren an unterschiedlichen Stellen.

Bei Verwendung der späteren Motorversion:
Die Konstruktion scheint auf den ersten Blick problemlos zu sein. Es stellen sich aber die Fragen: Wo ist die Achse der grossen Antriebsräder gelagert?
Wie berücksichtigt man die Aussenmasse des Motors, d.h. 10 (!) Loch breit, 13 Loch hoch?

Dafür ergibt sich folgende Lösung:

Die Achse für die grossen Räder ist auf der Rückseite des Motors in zwei 3-Loch-Winkelträgern gelagert (Abb. 8). Der passende Abstand zu den Zahnkränzen ist zu suchen. Die Kabine ist rechts um ein Loch auf 11 Loch verbreitert.

 

Abb. 5 und 6: Vergleich der Konstruktionen mit der früheren bzw. späteren Ausführung des Motors 202.
Aufzieh-Vierkant auf der Rückseite. Die Anordnung der Achslager der grossen Antriebsräder ist nicht sichtbar.

Drei Antriebsmöglichkeiten für den Fahrbetrieb:

  1. Auf der Motor-Vorderseite, Antriebswelle (verschiebbar) rechts oben, mit Stokys Ritzel Z006 und Kronrad Z061, Übertragung über die Zahnkränze auf das grosse Rad.
  2. Auf der Rückseite mit der Antriebswelle in der Motorenmitte, mit der Möglichkeit, den Fahrbetrieb mit der Klauenkupplung auszurasten. Anstelle der kleinen Zahnkränze sind hier zwei Universalzahn- räder Märklin 10914 im Einsatz.
  3. Betrieb mit zwei Märklin Kettenrädern: Dank der Kette findet man problemlos den passenden Ab- stand. Für die grossen Räder ist eine andere Konstruktion zu wählen (hier mit Meccano-Planscheibe 109 als Radnabe).

 

Antrieb der Dampfmaschine

Man benützt die nicht verschiebbare Antriebsachse in der Motorenmitte. Die Anleitung auf Abb 2 und 6 ist klar, die Anordnung der Zahnräder ergibt allerdings eine nicht ganz befriedigende Untersetzung/Übersetzung.

Übrige Ausgestaltung: Kessel, Zylinder, Kamin, Exzenter hier mit Meccano-Teilen; Kabine, Kohlekasten mit Märklin-Verkleidungsplatten. Alle diese Teile sind beim Original aus schwarzem Pappkarton (damals Nr. 85a) angefertigt worden. Wer die Details liebt, kann hier natürlich ausholen (z.B. auch Steuerung mit Ketten).
Dach, Kabinenboden und Kessel können mit wenigen Handgriffen entfernt werden.
Der angehängte Kohlenbehälter lässt sich herausheben, was beim Aufziehen des Motors praktisch ist.

Weitere Auskünfte oder Fotos beim Autor.