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Zwei Radfahrer auf Verfolgungsjagd – Märklin Modell

aus Bulletin 40
von Andreas Abel

Radfahrer

Zum Rahmen: Für denjenigen, der keine 8-Loch-Rachbänder hat, und der seine 9-Loch-Bänder nicht absägen will: man kann die 8-Loch-Rachbänder auch durch ein ????Loch und ein 6-Loch-Rachband ersetzen, die sich überlappen. Bedingt durch die Märklin Kettenräder konnte das Kettenrad zur Spannung der Kette entfallen.

Die Kupplungsmuffen der Tretkurbeln habe ich durch lange Schrauben ersetzt. Beim großen Kettenrad (112230) kann die Schraube (142040) durch eines der Löcher gesteckt werden, zwischen der Mutter und dem Zahnrad muß aber eine Distanzhülse von ca. 2-3 mm Länge eingefügt werden, da sonst die Kette nicht gut läuft. Ich habe dafür ein Aluminiumrohr mit 4 mm Innendurchmesser genommen und ein 2.5 mm-Stück abgeschnitten. Auf der gegenüberliegenden Seite besteht die Tretkurbel aus einem Kurbelarm (117040), einem Rachstück (lOOOOO)und einer Unterlegscheibe (117270).

Die Unterlegscheibe ist mit dem Rachstück in den Kurbelarrn geschoben, da das Rachstück sonst zu viel Spiel hat. Durch das Langloch des Rachstücks ist dann die lange Schraube als „Pedal“ geführt. Die Schraube liegt am äußeren Rand des Langlochs an.

Die Lampe (20b) habe ich durch ein Kegelrad (108310) ersetzt. Die Befestigung der Lampe erfolgt mittels langer Schraube ( 142040), Rachstück ( 100000) und Winkelstück ( 100020) an der Gabel. Durch diese Art der Befestigung ist die Lampe immer in Fahrtrichtung ausgerichtet.

Der Lenker besteht aus zwei 30 mm Wellen (102030), an den Enden sind je zwei Klemm-muffen (124000) als Griffe aufgeschoben. Zwischen diesen liegen später die Hände (Flachstücke 100000 statt Stellring). Stimmt nicht mit Foto überein!

Der Oberkörper neigt sich nach wie vor durch die Y-Achse nach vorne. Das „Becken“ ist jetzt ein ????Loch-Bügel (100650) und der Sattel eine Lagerplatte 116320); diese sind fest mit dem Führungsbügel (100010) des Rahmens verbunden.

Der Kopf ist ein „Roboterkopf‘ geworden, gebildet aus 2 Scheibenrädern (110360) und einer Verkleidungsplatte 3xl 1 Loch (114110), bei der ich die seitlichen Lochstreifen abgeschnitten und die ich um 1 Loch gekürzt habe. Man kann aber ohne weiteres diese Platte durch einen Pappstreifen mit 22 x 147 mm ersetzen.

Den Mund bildet eine kurze Schraube; mit dieser Schraube wird gleichzeitig ein Führungsbügel ( 100010) festgeschraubt. Die Augen sind zwei Schrauben (142030) mit Schnurlaufrollen.

Die Verkleidungsplatte um ein Loch kürzen, die seitlichen Löcher abschneiden und die Enden etwas dünner schneiden, damit sie in den Führungsbügel passen. In der Mitte, wo nun kein Loch ist muss ein 4 mm Loch gebohrt oder gestanzt werden (mit einer Lochzange). Das Verkleidungsblech zu einem Kreis biegen und mit den Enden in den Führungsbügel stecken. Eine lange Schraube (142040) durch den Verbindungsbügel (die Schultern) einen Stellring und den Führungsbügel mit dem Verklei­dungsblech auf der Innenseite des Kopfes festschrauben. Zuletzt wird eine 30 mm Welle am 2. Scheibenrad befestigt und dieses von hinten durch den Kopf in der „Nase“ befestigt.

Die Verkleidungsplatten für den Oberkörper des Radlers habe ich inzwischen durch zwei 3×7 Loch Platten ersetzt, und diese um ein Loch gekürzt. Das Foto zeigt noch die alte Version.

Die X-Achse für die Befestigung der Arme hat bei mir eine Länge von 75 mm. Eine 75 mm Achse gibt es natürlich nicht bei Märklin, für solche Sondermaße nehme ich entweder 4 mm Messingdraht oder 4 mm Schweißdraht. Der Schweißdraht kostet nur DM 1,- pro Meter, der Messingdraht ist deut­lich teurer.

Das 5-Loch-Flachband zwischen Oberschenkel und Ellenbogen habe ich durch einen Stahldraht (!21 1 mm) ersetzt, bei dem die Enden zu Ringen gebogen sind. Das sieht unauffälliger aus. Zum Oberschenkel: Das Bogenband wird mit einem Flachstück verbunden, das nachher zusammen mit dem 6-Loch-Band von der Y-Achse aufgenommen wird. Bei mir passte der Schraubenkopf nicht mehr neben des Flachband, was zur Folge hatte, dass sich beim Radeln die Schraube gelöst hat. Aus diesem Grunde habe ich von 2 Messingunterlegscheiben den Rand bis zum Loch abgeschnitten und unter den Schraubenkopf gelegt. Auf diese Weise liegt die Schraube direkt am 6-Loch-Flachband an.

Was mit Märklin-Teilen nicht zu lösen ist, sind die Räder (19 b). Diese sind nach wie vor von Meccano. Den Geberit Dichtungsring konnte ich nicht bekommen und habe deshalb von ITT-Abwas­serrohren (!21 70 mm) den Dichtungsring um ca. 2 cm gekürzt und mit Sekundenkleber wieder zusam­mengeklebt. Den Velofahrer finde ich schon allein als Modell sehr gut. Er steht bei mir auf dem Schreibtisch. Damit er stehen bleibt habe ich einen Fahrradständer mit Feder angebracht. Als Feder habe ich die Fe­der eines Kugelschreibers genommen.

Zentrale Steuereinheit

Hier müsste ich die umfassendsten Änderungen vornehmen. Nicht nur, dass im Märkllinsortiment die entsprechenden Teile fehlen, sondern ich habe auch nicht die Möglichkeit Spezialteile anzufertigen. Also war ich gezwungen neue Wege zu gehen. Da das Prinzip der Geschwindigkeits-Änderung in den Bulletins so gut beschrieben war, konnte ich mir eigene über-/Untersetzungen ausdenken.

Ich habe ebenfalls den Motor Nr. 1022 von Märklin verwendet. Die Drehzahl ist mit 6650 UpM leider ziemlich hoch. Bei den erforderlichen Untersetzungen für meine Modelle brauche jedes Mal viele Zahnräder, die bei häufigem Gebrauch auch nicht besser werden. Deshalb verwende ich oft einen anderen, sehr starken Motor. Elefant“ mit Welle !21 4 mm (6-24V, UpM 4000), und ist über Conrad-Electronik, Best.-Nr. 24 08 34-44, zu beziehen.

Die «Grundplatte“ der Zentralen Steuereinheit ist das Rad (110150), das unterseitig durch zwei 11-Loch- und zwei 5-Loch-Flachbänder verstärkt ist. Darauf ist mittig das Lochscheibenrad (110360) geschraubt. Die Zentralwelle ist 115 mm lang (bei Stromzufuhr von unten)

Stromzufuhr

Für den einen Pol der Stromzufuhr habe ich statt der Stellschraube im Scheibenrad eine lange Schraube (142030) genommen. Um diese ist der abisolierte Teil der Stromzuleitung gewickelt. Dieser Pol wird später am oberen Ende der Zentralwelle mittels Stellring und darin befindlicher Schraube (142020) zum Motor weitergeführt. Die Schraube ist mit einer Mutter so am Stellring gekontert, dass sich die Schraube nicht lockern, der Stellring aber gut auf der Zentralwelle drehen kann. Das MotorA­Kabel ist mittels Bananenstecker in der Schraube befestigt. Da der Stellring nicht fest genug anliegt (Funkenbildung), habe ich einen Federring zwischen die Stellringe gelegt. Statt der Imbusschraube kann man auch die Anschlussmuffe (11656) verwenden. Ich weiß allerdings nicht, ob dieses Teil heu­te noch lieferbar ist.

Der andere Pol wird an eine Schnurlaufrolle oberhalb des Rades ( 110150) gelegt, die mit ca. 6 mm auf gebohrt und zur Zentralwelle mit der Ummantelung einer Telefonleitung isoliert ist. Oben und un­ten ist die Schnurlaufrolle durch zwei Plastikunterlegscheiben isoliert. Die Stromzuleitung habe ich einfach zwischen Bohrung der Schnurlaufrolle und Telefonleitungsummantelung gesteckt. Die Schnurlaufrolle klemmt fest auf der Zentralwelle. Um die Rille der Schnurlaufrolle herum liegt ein Kupferdraht, sozusagen als Schleifkontakt, der weiter zum Motor geführt wird.

Eine Alternative wäre, den Strom von oben zuzuführen. Das hätte den Vorteil, daß man auf die ,,Rennbahn“ (Platte aus Holz mit ca fi1 90 cm) verzichten kann, die ja notwendig wäre, damit die Rad­ler nicht immer über das Stromkabel fahren müssen. Dann müsste man die Schnurlaufrolle statt direkt über dem Rad (110150), ganz oben auf die Zentralwelle setzen. Falls dann das Modell auf dem Tisch betrieben wird, sollte man das Rad (110150) auf dem Tisch mit Tesaband oder dergleichen festklebem, da enorme Zentrifugalkräfte auftreten und sich das Modell sonst langsam aber sicher von der Tischplatte verabschiedet.

Zuerst möchte ich Herrn Mühlethaler für die ausführliche Baubeschreibung seines Modells danken, denn ohne diese wäre mir der Nachbau gar nicht möglich gewesen. Ich will nun versuchen die Märklin-Version so zu beschreiben, daß ein Nachbau möglich ist. Für den Nachbau ist es sicher hilfreich, wenn die Baupläne von Herrn Mühlethaler, Bulletin Nr. 38, Seite 25, vorliegen.

Optisch besser sieht aber sicher die „Rennbahn“ aus.

Antrieb

Zwei Möglichkeiten habe ich ausprobiert: einmal mittels Schnecke auf ein 19-Zähne-Ritzel mit Klauenkupplung (107210) und zum anderen mit Riemenantrieb über Schnurlaufräder. Beide Antrieb­sarten liefen einwandfrei, der Schneckenantrieb ist aber vom Bau her einfacher und man braucht weniger Material.

Die Übertragung des Riemenantriebes auf die Zentralwelle erfolgt dann über das Schnurlaufrad mit Klauenkupplung (103270), was zur Zeit nicht mehr im Märklin-Sortiment ist. Oder bei meinem letz­ten Bestellversuch nicht lieferbar war. Die Ritzel mit 19- bzw. 25-Zähnen mit Klauenkupplung (10721 und 107270) scheinen dagegen noch lieferbar zu sein. Andernfalls lässt sich das Kupplungs­problem möglicherweise mit dem Kupplungsteil 036201 von Meccano lösen.

Umschaltmechanismus

Den Umschaltmechanismus für die Drehzahl habe ich mittels dreier Zahnräder mit 57 Zähnen (104570) kompakt unter das Umschaltgetriebe gelegt. Falls die Umschaltung nicht zuverlässig klappt, liegt es an der Stellung der Umsteuerhebel. Auch die Spannung der Feder (115150) ist auszuprobie­ren. Die Lagerstütze ( 117300) ist mit einer Unterlegscheibe ( 117270) in den Kurbelarm ( 117040) ge­schoben, um unnötiges Lagerspiel zu vermeiden.

Nun hoffe ich, dass anhand meiner Beschreibung, der Zeichnungen und der Fotos ein erfolgreicher Nachbau gelingt. Falls jemand eine bessere Lösung findet, und sei es auch nur im Detail, so wäre ich dankbar, wenn ich das in einem weiteren Bulletin nachlesen könnte.

Für weitere Fragen bin ich jederzeit ansprechbar. Andreas Abel